Der Jahreswechsel steht vor der Tür und damit auch eine der arbeitsreichsten Nächte für den Augsburger Rettungsdienst.
Das Rote Kreuz in der Stadt Augsburg setzt - wie jedes Jahr - mehr Fahrzeuge und Personal ein, um dem erwarteten erhöhten Einsatzaufkommen gerecht zu werden.
Zum Jahreswechsel ist - wie jedes Jahr - mit besonderen Gefahren zu rechnen. Nicht nur Feuerwehren werden in der Silvesternacht wegen einer
steigenden Zahl von Bränden gefordert, sondern auch die Rettungsdienste werden vermehrt zu Verbrennungen und
Alkoholvergiftungen gerufen.
In der Regel resultieren Verbrennungen aus dem unsachgemäßen Umgang mit pyrotechnischen Artikeln.
Die Palette der Schädigungen reicht von leichten Verbrennungen bis zu schweren Körperschäden vor allem
im Bereich der Hände.
Kinder sind beim Umgang mit Feuerwerkskörpern besonders gefährdet. Die bisher empfohlene lang anhaltende Kühlung von Brandwunden
"- bis der Schmerz nachlässt", insbesondere bei großflächigen Verbrennungen, entspricht nicht mehr dem Stand der Verbrennungsmedizin. Die Gefahr dieser
Maßnahme ist eine Unterkühlung, deren Folgen noch schwerwiegender sein können als die der Verbrennungen.
Eine Kühlung kann nur als Erstmaßnahme bei kleinen Verbrennungen (bis höchstens 10% der Körperoberfläche)empfohlen werden. Diese Anwendung sollte sich auf ein
kurzes Ablöschen der Verbrennungswunde mit Wasser, das nicht kälter als 15-20° Celsius sein darf, beschränken. Hausmittel sind grundsätzlich verboten.
Auch Salben, die den Namen Verbrennungssalbe führen, sollten nur auf Anordnung des Arztes angewandt werden.
Nach dem Ablöschen müssen die vorher brennenden oder schwelenden Kleidungsstücke - sofern sie nicht mit der
Haut verklebt sind - wegen des möglichen Hitzestaus entfernt werden. Auf den anschließenden Wärmeschutz ist besonders zu achten.
Bei schweren Verbrennungen sollte in jedem Falle der Rettungsdienst unter Notruf 112 gerufen werden, um eine frühe Behandlung einleiten zu können.
Ein zunehmendes Problem ist der Alkoholmissbrauch insbesondere bei Jugendlichen. Alkoholvergiftungen können tödlich sein, entweder durch den Alkohol selbst
oder durch Komplikationen, wie z.B. durch Verlegung der Atemwege bei Erbrechen. Die Erste Hilfe besteht demnach auch bei bewusstlosen Alkoholopfern in der Herstellung
der stabilen Seitenlage, um die Atemwege freizuhalten. In diesem Falle ist der Notruf dringend. Eine weitere Gefahr in der Silvesternacht ist die durch Alkohol bedingte
mögliche Unterkühlung, weshalb bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes eine Rettungsdecke verwendet werden sollte.
Wenn schon Feuerwerkskörper zum Jahreswechsel verwendet werden, dann sollten diese nicht in die Hand
von Kindern gelangen und nur solche verwendet werden, die von der Bundesanstalt für Materialforschung und
Materialprüfung zugelassen sind (Zulassungszeichen BAM). Feuerwerkskörper dürfen weder in Richtung auf
Personen oder Gebäude abgeschossen werden. Die Gebrauchsanweisung ist grundsätzlich zu beachten. Nicht
gezündete Feuerwerkskörper dürfen nicht noch einmal angezündet werden.
Das BRK gibt die folgenden Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier:
· Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff".
· Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren. Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller.
· Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.
· Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein.
· Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg - und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
· Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her.
· Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist.
· Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.
· Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
· Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112. Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.
Das Rote Kreuz in der Stadt Augsburg wünscht allen Bürgerinnen und Bürgern einen guten Rutsch in das neue Jahr, bittet aber gleichzeitig darum, die Silvesterfeierlichkeiten friedlich zu genießen und auch auf den eigenen Alkoholpegel zu achten.Bitte behindern Sie auch nicht die Rettungskräfte bei Ihrer Arbeit und leisten Sie den Weisungen der Einsatzkräfte Folge.