Die Wasserwacht Augsburg-Stadt erhielt im Sommer dieses Jahres eine großzügige Spende zur Anschaffung eines 3D Sonars für die Personen- und Gegenstandssuche.
Am 07.10.2011 fand an der Wasserrettungsstation Kuhsee die offizielle Spendenübergabe im Beisein der Spender, der lokalen Medien, der Feuerwehr, der Polizei und Vertretern der Wasserachten statt.

Das 3D Sonar wurde durch zweckgebundene Spenden von der IMA Ingenieurbüro Anton Abele und Partner GmbH aus Augsburg und Bootsteile Enßlin GmbH aus Augsburg finanziert.
Herzlichen Dank hierfür!

Das 3D-Sonar wird von einem Motorrettungsboot eingesetzt und der Gewässergrund wird in einem z.B. 40 Meter breiten Streifen gescannt. Hierbei bewegt sich das Motorrettungsboot mit gleichmäßiger Geschwindigkeit. Das was wir "sehen wollen" sind Veränderungen der Bildstruktur am Bildschirm, denn dies deutet auf Unterwasserobjekte hin. Die Objekte können entweder auf dem Gewässergrund liegen oder sind im Schwebezustand zwischen der Wasseroberfläche oder dem Gewässergrund.

Einsatzgruppe Sonar
Um diese Sucharbeiten mit technischen Hilfsmitteln durchzuführen, setzt die Wasserwacht Augsburg - Stadt ab Herbst 2011 ein Spezialgerät ein; genauer gesagt ein Side Imaging Sonar der Fa. Humminbird "Humminbird 1198c" mit einer Einsatztiefe von 45 Metern und einer Suchbreite von maximal 150 Metern bei einer optimalen Suchgeschwindigkeit von 5 km/h.

Für den mobilen Einsatz werden von den Ortsgruppen der Wasserwacht Augsburg - Stadt mehrere Einsatzkräfte geschult und im Anschluss die "Einsatzgruppe Sonar" gebildet. Geschult werden die Einsatzkräfte durch Kameraden der Projektgruppe.
Die neu gebildete Einsatzgruppe Sonar der Wasserwacht Augsburg - Stadt kann zukünftig nach abgeschlossener Ausbildung ab ca. Frühjahr 2012 durch die Integrierte Leitstelle Augsburg über den normalen Alarmierungsweg angefordert werden und ist dann ganzjährig einsatzbereit!

Das 3D-Sonar wird mobil eingesetzt, d.h. der Sensorkopf kann an die verschiedenen Motorrettungsboote durch einen universellen Halter befestigt werden. In einer Alu-Kiste ist die unabhängige Stromversorgung mit weiterem Zubehör untergebracht, in einer zweiten Alu-Kiste ist weitere Ausrüstung verstaut, wie z.B. eine Schreibmappe mit "Logbuch" und dem Gerätehandbuch, Wetterschutzkleidung und Rettungswesten
 

3D-Sonar Anlage und Ausrüstung der Einsatzkräfte, verstaut in zwei Alu-Kisten
Der erfolgreiche Einsatz eines 3D-Sonars setzt eine effiziente Zusammenarbeit der Einsatzleitung, der Wasserretter, der Rettungsbootsführer und der Rettungstaucher voraus. Eine bessere Verknüpfung der Fachbereiche wird zur effektiven Nutzung des 3D-Sonars notwendig!

Projektgruppe und Projektverlauf

Innerhalb der Wasserwacht Augsburg - Stadt ist für die Projektierung des Themenbereiches "Suchtechniken im WRD mit technischen Hilfsmitteln" und für die "Einsatzgruppe Sonar" als Projektleiter verantwortlich Stefan Facher (Ausbilder M), Michael Messtorff (Ausbilder T) und Stefan Reim (EL-WRD & TL KWW).

Im Frühjahr 2010 erhielten wir durch Vermittlung des Geschäftsführers der Firma Bootsteile Enßlin, Hr. Jürgen Enßlin eine Gerätevorführung am Kuhsee durch den Außendienstmitarbeiter Hr. Frank Stracke des Herstellers Firma Navico/Simrad. Hier wurde uns die 3D-Sonar Technik am Testgerät vorgeführt, und Fragen zur Aus- und Weiterbildung sowie Wartung diskutiert. Im Mai wurde uns die Testanlage für zwei Wochen zur Verfügung gestellt, und wir konnten weitere Tests am Hauptstadtbach an der WW Station Spickel und an einem Wasserkraftwerk am Proviantbach an fließendem Gewässer durchführen. Ebenfalls wurde nochmals am Kuhsee getestet und ein Rettungstaucher war im Wasser, damit wir einen Eindruck erhielten, wie Personen erkannt werden können.

Im August 2011 konnten wir unser Gerät in Betrieb nehmen und die Schulung der Projektgruppe auf das Gerät konnte starten!